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Dieses Buch durfte ich bereits als Testleserin lesen und bin sehr begeistert gewesen. Allein schon, dass ich quasi wie eine Hebamme bei der Geburt des neuen Babies dabei sein und vorher schon mal ein Ultraschallbild bestaunen durfte. Hier noch mal ein riesen Dankehschön an Ulli und Carmen!
Die Handlung:
Johanna und ihr Vater ziehen von einem Ort zum anderen, seit 10 Jahren. Das arme Mädchen muss jedesmal ihre gesamten Zelte abbrechen und sich immer in einer neuen Stadt eingewöhnen. Diesmal sind sie in Hamburg gelandet, das nicht gerade für viele Sonnentage bekannt ist. Jo hat sich durch die Rumzieherei ein ziemlich dickes Fell angewöhnen müssen, um nicht bei jedem Wegzug in Depressionen zu verfallen. Der letzte Wegzug ist ihr besonders schwer gefallen.
Plötzlich beginnt Johanna komische Visionen zu sehen. Sie merkt schnell, dass es die Erinnerungen von den Menschen sind, die sie berührt. Nicht nur die Gabe verunsichert das Mädchen, auch die neuen Lebensumstände und vollendeten Tatsachen, die Anwesenheit der neuen Freundin des Vaters und ihr Sohn, bringen Jo total durcheinander, sondern da sind auch noch zwei Typen, Louis und Adrian, die beide nicht geheimnisvoller sein könnten.
Meine Meinung:
Jo gefällt mir sehr gut. Sie ist reflektierend in ihren Gedanken und wirkt wirklich reif. Ich finde ihre Gefühle und Gedanken unheimlich toll beschrieben und konnte wirklich gut mit ihr mitfühlen. Die Beziehung zwischen Jo und ihrem Vater kann ich sehr gut nachempfinden. Auch ihre anfängliche Resignation ihrer Umwelt gegenüber.
Ich finde alle Personen sehr gut dargestellt und habe sie gut bildlich vor meinem Auge gehabt. Auch die unterschiedlichen Charakterzüge finde ich toll ausgearbeitet. Gerade die drei Typen, Adrian, Finn und Louis sind sehr unterschiedlich. Adrian ist das Mysterium schlechthin, und das kommt auch wirklich so bei mir an. Conny, mit der sich Jo in der Schule anfreundet, finde ich super und kann sie mir auch sehr gut vorstellen. Einen bunten Vogel braucht man im Leben, und Conny verkörpert das sehr gut!
Allem vorweg gefällt mir der Schreibstil extrem gut! Eine wirklich sehr anschauliche und direkte Sprache. Jeder Charakter hat die treffende Ausdrucksweise. Die Spitzen, die Sprachduelle, die vielen netten kleinen Scharmützel zwischen Finn und Jo - köstlich! Nicht nur die Idee der Geschichte hat mich überzeugt, sondern auch die Beschreibung, wie Jo sich mit ihrem Schicksal, ihrer Gabe, auseinandersetzt und auch hinterfragt. Und es nicht gleich schulterzuckend annimmt. Auch wie sie langsam entdeckt, wie ihre Gabe funktioniert.
Ein bisschen Kritik muss ich aber ausüben. Es fehlt mir tatsächlich ein höherer Spannungsbogen. Meine Erwartung an ein Buch, auch wenn es Teil einer Trilogie oder Reihe ist, dass jedes Buch in sich eine geschlossene Handlung mit Spannungsbogen hat. Cliffhanger ja, aber die Geschichte sollte trotzdem in dem Band abgeschlossen sein. Es ist aber nur meine persönliche Erwartung, die dann leider etwas enttäuscht wurde. Aber die Herzspannung kommt definitiv nicht zu kurz! Da ist mächtig was los und wie wir Rose Snow kennen, wird es zum Schluß hin noch richtig spannend!
Absolute Leseempfehlung und ich scharre mit den Füßen, weil ich Teil 2 und 3 endlich lesen möchte!!!
Auch dieses Buch durfte ich als Testleserin schon vorab lesen und es hat mich sehr überzeugt. Schön finde ich auch, dass die Autorinnen die Anmerkungen der Testleser wirklich einfließen lassen haben udn das Buch dadurch wirklich noch mal viel besser gemacht haben! Vielen lieben Dank noch mal Carmen und Ulli, dass ich dabei sein durfte!
Die Handlung:
Nachdem nun Jo herausgefunden hat, dass Adrian ebenfalls zur Jägerschaft gehört, möchte sie mehr über diese geheimnisvolle Vereinigung und ihrer Gabe herausfinden. Ihr quasi Stiefbruder Finn steht ihr überraschenderweise zur Seite und hilft ihr auf ihren Unternehmungen, bei dem sie unter anderem auch das verschollene Tagebuch ihrer Mutter finden. Außer Finn kann sie keinen in Vertauen ziehen, denn sie möchte ihre Freundinnen nicht in Gefahr bringen und verschweigt ihnen ihre Gabe. Und auch Adrian ist ihr keine Hilfe. Einerseits fühlt sie sich von ihm magisch angezogen, andererseits ist er ihr gegenüber abweisend und kalt. Die Gefahr der Jägerschaft wird immer präsenter und Jo weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann, zu viel ist schon passiert.
Meine Meinung:
Wie von Rose Snow gewohnt ist die Sprache sehr ausgefeilt und eingängig. Mit tollen Sprüchen zum Schmunzeln aber auch knisternden, sowie auch sehr ergreifenden Momenten Momenten! Man ist wieder sofort in der Geschichte drinnen und fiebert und fühlt mit Jo mit! Ganz großartig!
Jo gefällt mir sehr gut. Sie lernt ihre Gabe immer mehr kennen und wirkt immer reifer aber auch trotziger. Sie ist zerrissen zwischen Angst und Neugierde. Ihre verzweifelten Versuche mehr über den Tod ihrer Mutter zu erfahren und sich von Adrian fern zu halten, lassen sie dann aber auch dumme Sachen machen. Möchte sie ja auch unbedingt mehr über sich und ihre Gabe herausfinden.
Finn habe ich in diesem Buch richtig in mein Herz geschlossen. Ihre gemeinsamen Diskussionen werden richtig philosophisch. Was ist denn schon Wahrheit und wie viel Wahrheitsgehalt hat die eigene Wahrheit? Die Entwicklung von Finn zu Jos ritterlichen Stiefbruder hat mir gut gefallen, auch dass er ihr immer wieder Denkanstöße gibt.
Adrian wird immer mysteriöser, man weiß einfach nicht, woran man bei ihm ist. Ist er jetzt gut oder böse? Die Autorinnen flechten geschickt abwechselnd die kribbelnden Momente mit den eiskalten Abfuhren von Adrian ein. Und dabei ist er so ein heißer Typ, der für Jo eine magische Anziehungskraft besitzt. Zu Louis kann ich leider nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Nur, dass er mir irgendwie leid tut.
Die Erzählungen in den Erinnerungen hat mir auch sehr gut gefallen. Die Darstellungen sind rund, und man kann sich die Szene gut vorstellen.
Den "klassischen" Spannungsbogen darf man, wie beim ersten Buch auch, natürlich nicht erwarten. Die Handlung und die Dramatik wird zwar weiter aufgebaut, aber in diesem Band noch nicht abgeschlossen. Ein paar Fragen werden beantwortet, aber dadurch entstehen wieder neue Fragen. Trotzdem gibt es spannende Momente und die Gefahr, in der Jo sich befindet wird immer deutlicher.
Zum Schluss hin knallen einem die Funken entgegen und man bleibt - ja wie so oft bei Rose Snow - mit einem echt fiesen Cliffhanger zurück. Das Ende ist echt der Hammer! Aber keine Bange, Band 3 kommt am 18. Dezember ja pünktlich kurz vor Weihnachten raus.
Das Cover:
Leider finde ich das Cover ziemlich misslungen, da es überhaupt nichts vom Inhalt der Geschichte transportiert. Erst beim zweiten Hingucken ist mir aufgefallen, dass die expressionistischen Farbkleckse einen Vogel darstellen sollen. Das Bild mag als Kunstwerk für sich schön sein, aber als Cover für ein Fantasy-Jugendbuch nicht wirklich passend.
Die Handlung:
Madeleine Binder verliebt sich zunächst in ihren langjährigen besten Freund Jan, der sich dann aber plötzlich komisch verhält. Außerdem freundet sie sich mit Thilo, der anfangs ein mysteriöser Typ ist, an. In der Zeit bemerkt Madeleine, dass sie Fähigkeiten besitzt, von denen sie bisher noch nichts wusste. Durch Visionen erfährt sie, dass sie Trägerin des Turuls ist, eine ungarische Mythengestalt. Ihre verschwundene Oma gibt ihr große Rätsel auf, bis dann zu Hause etwas sehr Ernstes passiert und Madeleine mit ihren Freunden Anja und Thilo nach Ungarn zu ihrer Großtante flüchtet, und Maddie dem Geheimnis auf die Spur kommen möchte.
Meine Meinung:
Zunächst einmal finde ich,dass Sarah Schäfle teilweise eine sehr schöne Sprache und einen guten Schreibstil hat. Einige Passagen haben mich echt umgehauen, zum Beispiel beim Videoabend bei Carlo, als sich Jan und Madeleine endlich näher kommen. Da habe ich mich selber wieder zurückversetzt, als ich als 16 jähriges Mädchen mich damals zum ersten Mal verliebt hatte.
Ab Kapitel 5 beginnt sich die Geschichte zu ziehen, Kapitel 6 könnte man komplett streichen. Die Autorin baut ein ganzes Kapitel mit sehr detailreichen Beschreibungen über den langweiligen Schulalltag um dann nur auf eine neue Gabe zu kommen. Diese Gabe hätte man in den Kapiteln vorher während einer Schulszene schon gut einbauen können. Auch die vielen wörtlichen Reden ziehen das ganze noch mal gefühlt in die Länge. Zum Beispiel die Diskussion darüber, dass Anja noch zur Bank muss, ist eigentlich unnötig und bietet dem Leser keinen Mehrwert (S. 67-71). Auch die Szene im Chor... Oder als Anja und Maddie durch das Schulgebäude irren (S. 87). Und dann erst (Kapitel 9) findet Maddie die geheimnisvollen Dinge von ihrer Oma. Hier fand ich aber den Ausflug in die Mythologie und Sagenwelt von Ungarn sehr schön. Das war gut, kurz und knackig erzählt!
Es gibt teilweise wunderschöne Stellen, liebevoll und bildhaft ausformuliert, aber leider wird es dann durch sehr detailreiche Darstellungen (zum Beispiel zu viele Straßennamen) und viel wörtlicher Rede zerstört. So wie zum Beispiel die Szene im Treppenhaus bei der Großtante. Das war toll und spannend! Aber leider konnte Sarah Schäfle diese Spannung dann nicht halten.
Die Spannung im Buch beginnt dann auch erst ab ca. 80%. Ich stimme einer Vor-Rezensionistin zu, dass die ganze Vorgeschichte gut als Rückblende hätte eingebaut werden können, das Buch aber eigentlich erst wirklich ab der Flucht nach Ungarn beginnt.
Anfangs fand ich, konnte ich mir gut die Protagonisten vorstellen, aber später wurden sie mir dann zu flach. Ich konnte mich da nicht wirklich hineinversetzen da ich irgendwie nicht wirklich einen Bezug zu den Dreien aufbauen konnte. Im Moment weiß ich nicht, ob ich Band 2 und 3 noch lesen möchte obwohl ich die Idee eigentlich ganz toll finde.
Das Cover:
Ganz im Stile der bisherigen 3 FederLeicht-Bücher erscheint hier auch das Cover des 4. Bandes. Im Mittelpunkt steht hier diesmal ein Handspiegel, der auch im Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielen wird. Gehört er auch zu den sieben Aureolen der Elfen. Und wir wissen ja nun schon, dass es sieben Bücher geben wird, vermutlich für jede Aureole. Ein wunderschönes Cover, das sich auch farblich wieder ganz an seine Vorgänger anpasst.
Die Handlung:
Nach erfolgreichem Schulabschluss gehen die 3 Freunde, Eliza, Frazer und Sky nun doch getrennte Wege. Eliza zieht nach großer Überwindung nun doch zum Studieren zu ihrer herrischen Tante nach Sterling, obwohl Cassian sie anfleht nach Avalach, auf die Schule der magischen Welt, zu gehen. Doch Eliza wird erwachsener und möchte sich nicht mehr wie ein verliebtes Girly an Cassian hängen und ihren eigenen Weg ohne ihn gehen. Tja, bis die drei Freunde, mit einem unerwarteten Begleiter, auf das Samhainfest in Avallach eingeladen werden, und die Feierlichkeit nicht so abläuft, wie es sich Eliza erhofft hatte. Und plötzlich findet sie sich mit Cassian und ihren Freunden in einem unheimlichen Haus wieder. Langsam dämmert es ihr, dass die Ereignisse dort nicht mit rechten Dingen zugehen können. Doch ihre Freunde verhalten sich immer komischer und Eliza verliert zunehmends den Zugang zu ihnen. Warum verhalten sie sich so komisch, und wie kann sie das ändern? Und dann ist da auch noch Cassian, der so gar nicht mehr "ihr bockiger Elf" ist...
Meine Meinung:
Wow! Eine unglaublich spannende, aufregende aber auch unheimliche Geschichte. Ich kann sie kaum rezensieren ohne zu spoilern, ich will es aber versuchen.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Spannungsbogen und die in sich abgeschlossene Handlung. Zunächst gibt es im ersten Kapitel einen Leckerbissen als Vorgeschmack, was uns in dieser Geschichte erwartet. Danach darf der Leser erst mal etwas verschnaufen und wir begleiten Eliza in ihren ersten Wochen als lebensfreudige Studentin in Sterling, die tapfer versucht, sich ihr eigenes Leben ohne Cassian aufzubauen und ihn nicht mehr ihre Gefühlswelt bestimmen lassen möchte. Die Spannung steigt sanft aber stetig immer weiter an, bis es dann zu einem aufregenden und gefühlschaotischen Höhepunkt kommt. Auch wenn der Schluss traurig war, aber es war eine logische Konsequenz.
Die Geschichte nimmt ab dem Samhainfest eine unerwartete Wendung, die mal wieder zeigt, wie einfallsreich Marah Woolf die Geschichte um Cassian und Eliza spinnt. Diese Rafinesse, mit der Marah mit unseren Gefühlen (oder eigentlich Elizas) spielt, ist einfach grandios! Was ist wahr, was ist Lüge? Wem kann man trauen, wem nicht? Freunde und Begleiter werden im neuen Licht dargestellt, und Eliza wird zunehmends nachdenklicher und reflektierter! Wer im 3. Buch etwas enttäuscht war, der wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.
Der Schreibstil ist wie erwartend einfach grandios und mitreißend! Das Buch lässt sich kaum aus der Hand legen. Hätte ich nicht familiäre Verpflichtungen, hätte ich das Buch wahrscheinlich auch in einer Nacht durch gelesen. Marah versteht es mit ihren zauberhaften Worten sehr viel Tiefe in Eliza zu bringen. Man kann ihr gut nachfühlen. Obwohl man ihr doch manchmal gewaltig den Kopf waschen möchte, da sie sich immer wahnsinnige Gedanken um die nicht erwiderten Gefühle von Cassian macht. Das wirkt manchmal etwas zu dick aufgetragen. Aber ich finde, das muss sogar sein, weil das dieses enorme Gefühlschaos, in das Eliza im Laufe der Geschichte stürzt, noch viel mehr unterstreicht! Und am Ende habe ich mit ihr richtig mitgelitten - armes Ding.
Nun noch ein kurzes Wort zu den Tippfehlern: Ja, es gibt sie, und leider auch mehr als von Marah Woolf gewohnt. Wer aber Marah Woolf in den Sozialen Medien verfolgt, der weiß auch genau, dass dieses Buch unter enormen Zeitdruck und widrigen Umständen entstanden ist. Marah war kurz davor den Veröffentlichungstermin zu verschieben, wollte aber ihre Fan-Gemeinde nicht im Stich lassen - und sich selber ein Geburtstagsgeschenk machen. Bitte, liebe Leser*innen, lasst Euch von den Fehlern nicht diese wunderbar raffinierte und mitreißende Geschichte entgehen. Die Fehler sind leider unglückliche Tippfehler, verursachen aber keine logische oder inhaltliche Ungereimtheiten. Ich weiß, dass Marah Woolf das Buch Korrekturlesen lassen hat, und sie sehr aufgeschlossen für konstruktive Kritik ist!
Wer also die FederLeichtSaga liebt, der wird dieses Buch ebenfalls verschlingen und bekommt deswegen von mir ein absolute Leseempfehlung!
Dieses Buch konnte ich bei einer Leserunde auf lovelybooks.de mit der Autorin gemeinsam lesen. Ich bedanke mich bei Tonia Nellie ganz herzlich dafür, dass ich mich mit ihr darüber austauschen konnte. Ich möchte noch mal betonen, dass ich gerade vor selbst publizierenden Autoren meinen Hut ziehe und die Arbeit sehr wertschätze. Um so wichtiger finde ich auch eine ehrliche Meinung wieder zuspiegeln. Wir haben in der Leserunde meine Probleme intensiv besprochen, trotzdem muss ich eine Rezension verfassen.
Das Cover:
Das Bild gefällt mir sehr gut. So könnte ich mir wirklich die Villa in Brasilien vorstellen. Ganz viele Blumen, viele Bäume, Sträucher und Palmen. Auch das oft neblige Wetter kommt gut zum Tragen und unterstreicht das Mystische. Und natürlich der Kolibri, mein Lieblingsvogel. Ein sehr hübsches Arrangement, die Schrift mit dem verspielten W und K rundet das Bild sehr schön ab und passt gut hinein.
Die Handlung:
Die drei Schwestern Andrea, Dorothee und Betti reisen gemeinsam mit Gustav, Dorothees Freund, zu ihrem Onkel Fritz nach Brasilien. Der Onkel lebt mit seiner Frau und zwei Tanten in einer alten, mystischen Kaffeebaron Villa auf dem Land. Andrea und Dorothee hassen sich bis aufs Blut, müssen aber trotzdem die Zeit zusammen irgendwie verbringen. Betti hegt die Hoffnung, dass die beiden Schwestern dabei doch wieder zueinander finden könnten.
Meine Meinung:
Von Anfang an habe ich meine Schwierigkeiten mit dem Buch gehabt. Allem voran konnte ich mich kaum in die Protagonisten einfühlen. Da hat mir eindeutig die Tiefe und der Raum gefehlt. Daran ist aber auch die oft holprige Sprache mit vielen Ausdrucksfehlern und unglücklichen Formulierungen schuld. Bei Kommata-Fehlern sehe ich meistens darüber hinweg, aber die kamen teilweise so gehäuft vor, dass es mich doch sehr gestört hat. Viele Beschreibungen werden oft wortwörtlich wiederholt, bzw. gleiche Ausdrucke kommen immer wieder vor, dass es schon langsam nervt: Wie zum Beispiel "verknubbelt", oder dass Gustav "sich mit der Hand über sein gerades Pony streicht".
Es gibt ganz gute Passagen, die mir gefallen haben. Die Beschreibung von Sao Paulo zum Beispiel. Hier besichtigen sie die Stadt und die Darstellung ist wirklich schön bildhaft. Erinnert mich sehr an Casablanca. Auch der Besuch auf der paradiesischen Insel war hübsch ausgeschmückt. Da konnte ich dann auch etwas mehr Einblick in die Gefühlswelt von Dorothee bekommen. Diese Passagen können aber den gesamten Eindruck des Buches nicht retten. Leider wurde der Urwald, den sie auf einer Tour besichtigen, weniger bildlich dargestellt, da hätte ich mir mehr gewünscht. Andersrum gab es detailreiche Beschreibungen, die total deplatziert waren. Zum Beispiel interessiert mich nicht, welche Farbe die Bodenfliesen in welchem Flugterminal haben. Ich glaube nicht, dass Andrea und Betti in dieser Situation überhaupt einen Gedanken daran verschwendet haben und denen die Farbe überhaupt aufgefallen wäre.
Das Gezicke der beiden Schwestern geht einem ziemlich auf die Nerven, die Träume sind teilweise ziemlich abstrus und komisch. Am Schluss kann ich dann die Ereignisse auch nicht mehr richtig nachvollziehen. Über das gesamte Buch gibt es immer wieder Längen, obwohl ständig was passiert. Aber man hat das Gefühl, dass man nur auf der Stelle tritt und in der Geschichte nicht wirklich weiter kommt.
Das Buch hat mich nicht wirklich gefesselt. Es war für mich vieles vorhersehbar, einen richtigen Überraschungsmoment gab es für mich nicht. Die geheimnisvollen Vorkommnisse in der Villa wurden dann erst im Epilog mehr oder weniger nebenbei aufgeklärt. Wobei ich bei dieser Erklärung wirklich nur den Kopf schütteln kann, weil ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Leider werden ganz viele Fragen, die sich im Laufe des Buches aufgebaut haben, überhaupt nicht geklärt. Das trägt dann zuletzt noch zu dem unrunden Gesamtbild des Buches bei.
Ganz nach dem Stile der 80er ist das Cover grell und bunt und spiegelt das Zeitalter gekonnt wieder. Es quietscht förmlich beim Betrachten, so grell war auch das Zeitalter. Das Cover passt zum ganzen Thema und natürlich zum Titel. Denn Kassetten waren damals das non plus ultra Medium. Die einzelnen Kapitel werden durch exakt treffende Illustrationen begleitet.
Schon in der Einleitung wird im Nähmaschinen-Stakkato das gesamte Jahrzehnt mit geballter Ladung schon fast atemlos umrissen. Hier tauchen schon viele Ereignisse auf, die das Leben uns in den 80ern sehr geprägt haben und mir ein bisschen nostalgische Tränen in die Augen getrieben haben.
Köstlich amüsiert habe ich mich über die Beschreibungen der Geschmacksrichtung, Punker, Popper oder Rapper? So bunt wie wir damals waren, so bunt war auch die Musik und rasant hat sich die Technik entwickelt. Und mir wird bewusst, dass wir die Kinder waren, die diese Entwicklung mitgemacht haben und aufgesaugt haben wie ein trockener Schwamm. Jedes Kapitel bietet viele tolle Erinnerungen und auch einige a-ha! Momente. Wir werden mitgenommen auf unsere Zeitreise zurück in unsere Schule, in unsere verqualmten Wohnzimmer, aber auch wieder zurück an unseren ersten Fernseher mit der ersten VHS-Kassette, an unseren ersten Walkman, an unsere Ausflüge mit dem Fahrrad ins Freibad, die Erinnerung an das Auspacken unserer ersten Schallplatte und an unseren ersten PC-Monitor, der damals noch schwarz mit weißer, gelber oder grüner Schrift leuchtete.
Auch wenn die meisten Alltagsbeschreibungen sich denen von heute gleichen, so wird einem trotzdem bewußt, dass das, was in den 80ern angefangen hat, heute um ein vielfaches schlimmer oder anders ist. Seien es die Mama-Taxis, die heute zu Helikoptern mutiert sind, oder das damals erwachende Umwelt- und Gesundheitsbewußtsein, dass heute zu ekstasischem Ausmaß angewachsen ist. Und natürlich nicht zu vergessen der Beginn der (mobilen) Technik in Form einer Kassette im Walkman.
Es ist klar, dass nicht alle Kassettenkinder exakt das Gleiche erlebt haben, und das kann auch das Buch nicht liefern. Die Autoren haben aber in ihrer sehr ausgefeilten und pointierten Sprache versucht, alle regionalen und gesellschaftlichen Unterschiede aufzugreifen und wieder zu spiegeln. Und ich denke, man kann schon sagen, dass wir im Groben und Ganzen doch alle gemeinsam das Gleiche erlebt haben, und uns heute noch zusammen schweißt. Weil es damals auch noch nicht so eine Reizüberflutung mit den vielen verschiedenen Möglichkeiten gegeben hat. Und das wird in diesem Buch - finde ich - recht anschaulich erzählt. Ich finde es auch gut, dass nicht nur die positiven oder lustigen Erinnerungen aufgeführt wurden, sondern auch das, was nicht so toll war und uns auch bis heute noch geprägt hat, wie zum Beispiel Tschernobyl und der Krankheit AIDS. Es war nicht alles gold, was glänzte damals. Auch wenn wir alle so nostalgisch an die 80er zurückdenken. Ja, es war auch eine Zeit mit neuen Ängsten und Katastrophen, deren Ausmaß wir jetzt erst vielleicht besser begreifen können.
Es war ein schöner, nostalgischer aber auch ein bisschen nachdenklicher Ausflug zurück in meine Kindheit und Jugend. Es war genau die Zeit, in der ich vom Kind zum jungen Mädchen wurde, zwischen 6 und 16 Jahre. Die wildesten und aufregendsten Jahre meines Lebens, in dem noch alles möglich und offen war. Danke für diese gelungene Zeitreise, ich habe mich in so gut wie allen Kapiteln und Erzählungen wieder gefunden! Und wenn Eure Kinder fragen, wie es denn damals so war als Kind, dann drückt ihnen das Buch in die Hand!
Auch wenn ich das heutige Zeitalter, Smartphones und Vernetzung nicht verzichten möchte. Manchmal wünschte ich mir schon ein "back to the roots“. Und ich werde auch gleich mit meinen Kindern „Zurück in die Zukunft“ anschauen!
Auch in diesem Buch habe ich so einige Längen gehabt. Teilweise war ich nicht mehr so an die ganze Geschichte gefesselt, dass ich wegen anderen Büchern das Band 7 bei 37% weggelegt habe, ohne große Sehnsucht danach zu spüren, es unbedingt weiter lesen zu müssen. Nach einem 2. Anlauf habe ich es dann zu Ende gelesen. Die Spannung wird auch erst ab der Hälfte wieder stärker und das Herzflattern kommt erst im letzten Drittel wieder auf seine Kosten.
Es fällt mir wirklich schwer einen eindeutigen Handlungsstrang wieder zugeben, da Lee mal wieder, zunächst als Alleinkämpferin unterwegs, von einer Ortschaft zur nächsten stolpert. Sie wirkt anfangs auch irgendwie lethargisch, ist sie auch am Ende ihrer Karriere angelangt. Der Abschaum, ein Mensch 2. Klasse. Ben bleibt bis zum letzten Drittel entweder verschwunden oder taucht nur kurz auf. Dann ist er aber eher kalt und abweisend wie eine Glasscheibe.
Der Krieg ist nun endgültig ausgebrochen und hält die ganze sinnliche Welt in Angst und Schrecken. Die Macht und die Kräfte der Totaa werden übermächtig, und die Gegner haben enorme Schwierigkeiten dem Stand zu halten.
Erst im letzten Drittel beginnt das Buch wieder an Fahrt und Romantik zuzunehmen. Durch eine schreckliche Nachricht angespornt, treibt es Lee wieder zu neuen Kräften und zur alten kämpferischen Natur. Und gemeinsam mit Caprice, die sie auf einer Mission trifft, geht sie auf die Suche nach dem weißen Buch. Aber dann wird jemand entführt, den sie retten muss, und sie geht in die Höhle des Löwen. Hier sind die Beschreibungen der Totaa und deren martialischen Handlungen schon sehr blutrünstig und für meinen Geschmack einfach zu stark übertrieben. Die Rettungsmission zu den Totaa endet dann auch in einem fulminanten Showdown.
Auch in diesem Band sterben lieb gewonnene Charaktere, und andere Ungeliebte tauchen wieder auf. Ganz am Schluß gibt es ein schreckliches Ereignis und der Leser bleibt - mal wieder - mit einem fiesen Cliffhanger zurück.
Sprachlich ist das Buch, wie zu erwartend, unglaublich gut ausgearbeitet. Die Autorinnen haben einen tollen Stil, eingängig und flüssig. Aber ich vermisse doch deutlich die kleinen Finessen und Neckereien, Spitzen und Sprachduelle, die wir in den ersten Bänden erleben durften. Die menschliche Welt wird so gut wie gar nicht mehr erwähnt. Alles in allem hat es mich dann doch eher enttäuscht, und ich bin am überlegen, ob ich noch weiterlesen möchte. Alles zieht sich nun schon so gewaltig, und da man schon weiß, dass es noch 3 Bände geben wird, weiß ich nicht, ob das wieder besser wird.
Chloe, die Besitzerin des Bücherladens mit Café und Keksbäckerei, fand die Idee ganz lustig, ein Buch herauszubringen mit wahren und sehr delikaten Geschichten über den Frauenschwarm Eric. Sie kann Eric nicht ausstehen wegen seinen perfiden Anmachen und seinem sehr aktiven Liebesleben, über das ganz Crossville genau Bescheid weiß. Dummerweise wurde das Buch aber ein ziemlicher Erfolg. Chloe wurde nun von ihrem Verlag angehalten, in ihrem Cookiebook eine Lesung mit ihrem Buch zu geben, welches sie unter einem Pseudonym veröffentlicht hat. Und genau in dem Moment betritt auch Eric das Cookiebook. Chloe hat zwar die Namen von Erics Eroberungen geändert, aber nicht seinen. Der in seiner Ehre gekränkte Macho Eric findet das natürlich gar nicht lustig und heftet sich nun an ihre Fersen. Ihm wird sofort klar, dass nur eine Person aus Crossville diese Geschichten veröffentlicht haben kann. Er will Sie dazu bringen, ihr zu verraten, wer die Autorin in Wirklichkeit ist.
Es ist mal wieder eine kleine und feine Liebesgeschichte in Crossville, die mit erfrischender Sprache und fetzigen Sprüchen einem das Herz aufgehen lassen. ich fühlte mich schnell in Chloe ein. Durch ihre Trennung von ihrem Freund zog sie nach Crossville, und versucht hier ihr kaputtes Liebesleben durch ihre Leidenschaft der Bücher und des Backens zu vergessen. Ich fand Eric aber von Anfang an schon sympatisch, obwohl er auf Chloe zunächst eher das Gegenteil bewirkte. Eric ist aber ein sehr selbstbewusster junger Mann, der aber auch ein paar deftige Macho-Sprüche drauf hat!
Da ich zuvor einen sehr emotionalen Roman gelesen habe - deren Ende sehr dramatisch war - musste ich mir unbedingt wieder eine zuckersüße Geschichte gönnen. Für alle Emma C. Moore Fans natürlich ein Muss und ein feines Herzflattern-Häppchen für zwischen durch!
Die ist mein erster Roman von Anna McPartlin, und ich durfte ihn im Rahmen einer Lesechallenge auf lovelyboks.de lesen. Da der Vorgänger-Roman "Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ von allen schon sehr hoch gelobt wurde, hat mich der Roman neugierig gemacht.
Das Cover:
Die Gestaltung der Illustratorin Felicitas Horstschäfer wirkt eher niedlich. Es lässt auch eher an einen schönen Roman denken, an eine unbeschwerte Kindheit. Die Zeichnungen sind extra im Stil von Kindermalerei mit Wachsmalstiften gehalten. Ich vermute, das könnte ein Bild sein, das Jeremy als Kind gemalt hat. Also seine Phantasie und Vorstellung, wie sein Ort des Glücks aussieht. Eine bunte Wiese mit Schmetterlingen. Voller Ruhe und Harmonie. Was Jeremy leider in seiner Kindheit nicht erleben durfte. Das Cover lässt nicht unbedingt auf das tiefgreifende Thema schließen, welches in dem Buch tatsächlich behandelt wird.
Die Handlung:
Maisie Bean lebt mit ihren jugendlichen Kindern bei ihrer demenzkranken Mutter, getrennt von ihrem gewalttägigen Ehemann, der plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit ihren Kindern Jeremy und Valerie und ihrer besten Freundin Lynn kümmern sie sich um ihre demenzkranke Mutter. Jeremy ist ein 16 jähriger Junge mit normalen und typischen Träumen, die natürlich auch durch die Erlebnisse mit dem gewalttätigen Vater geprägt sind. Valerie ist ein 12 jähriges Mädchen, voll in der Pubertät, die ihre Provokation und Traurigkeit durch heftige Schimpfwörter Ausdruck verleiht. Die Großmutter Bridie driftet zwischen klaren Momenten und absolutem Nebel hin und her, und lässt dann die typische Aggression gegen ihre unbekannte Umwelt vor allem an Maisie aus.
Maisie, in ihrem eintönigen und anstrengenden Alltag zwischen zwei undankbaren Jobs, Pflege der Mutter und Erziehung ihrer aufmüpfigen Tochter, beginnt sich aus ihrer alltäglichen Aufopferung zu befreien, und lässt sich das erste mal nach 17 Jahren auf ein Rendezvous mit ihrem langjährigen Bekannten Fred Brennan ein. Alles scheint für Maisie gut zu laufen, doch dann verschwindet plötzlich ihr Sohn Jeremy zusammen mit seinem besten Freund Rave, genau in einem ihrer glücklichsten Momente in ihrem Leben.
Der Schreibstil:
Anna McPartlin schreibt ihren Roman aus mehreren Perspektiven. Der ganze Roman geht tatsächlich nur über 5 Tage, in denen sie durch die Erinnerungen der Personen die Umstände und früheren Geschehnisse dem Leser näher bringt. Sie schreibt sehr flüssig und eingängig, bleibt aber ehrlich und authentisch mit ihren Formulierungen.
Aber worum geht es wirklich?
Wir sind im Januar des Jahres 1995 im erzkonservativen und hochkatholischen Irland. Irland, bekannt für Probleme mit Toleranz und Akzeptanz für Andersgläubige und Andersartige. Erinnern wir uns an die Schlagzeilen 2001, als katholische Kinder auf dem Weg zu ihrer Schule in der Nähe eines protestantischen Wohnviertels mit Steinen beworfen wurden. Ein Irland, in dem die Scheidung bis November 1995 verboten war, und 2009 das Gesetz zur Bestrafung von Blasphemie noch erhärtet wurde. Oder die Strafgesetze, in dem homosexuelle Akte (auch im Privatbereich) strafbar waren, erst 1993 abgeschafft wurden und die Prügelstrafe, das Recht der körperlichen Züchtigung von Kindern, erst 2015 (!) aus der Verfassung gestrichen und verboten wurde!
Mit diesen Informationen im Kopf kann man einige Verhaltensweisen der Personen im Roman etwas besser nachvollziehen (aber nicht wirklich verstehen). Die Angst vor Gerede in der Nachbarschaft, man könnte Dreck am Stecken haben oder „anders“ sein, ist allgegenwärtig und diktiert ganz extrem die Handlungsweisen der Personen. Ja nicht auffallen, und ja nicht zum Gespött der Gemeinde werden.
Es geht nicht nur um das Verschwinden von zwei Jungen, die zermürbende Suche und vor allem auf das bange Hoffen, dass sie doch lebend wieder zurückkommen. Sondern es ist auch ein Appell gegen die gesellschaftliche Intoleranz gegenüber den Mitmenschen mit anderer Gesinnung und anderer Meinung. Und es geht auch um das Verstehen, um das Verzeihen können und das einander Akzeptieren.
Meine Meinung:
Anna McPartlin schafft, mit diesem am Schluss sehr emotionalen Roman, eine gesellschaftskritisches Werk, dessen moralischer Appell auch ganz besonders für heutige Verhältnisse gilt.
Es ist schön mitzuerleben, welche Verwandlung die einzelnen Personen im Laufe der 5 Tage machen, wie sie lernen den Anderen zu akzeptieren aber auch zu verzeihen. Oder auch lernen endlich jemanden die Stirn zu bieten und ehrlich die Meinung sagen zu können, und sich dadurch auch vom gesellschaftlichen Druck abheben. Diese Thematik zieht sich in allen zwischenmenschlichen Beziehungen im gesamten Buch durch.
Alle Mitglieder der Familie Bean sind mir sehr zu Herzen gegangen. Jeder hat seine Ängste und Bedürfnisse und ich konnte mich sehr gut in jeden einfühlen. Die Schilderungen einiger Szenen haben mich sehr getroffen und manches mal konnte ich nicht nachvollziehen, warum der oder die so gehandelt haben und war auch teilweise entsetzt! Da musste ich mir dann immer vergegenwärtigen, in welchem Jahr und in welchem Land wir gerade sind.
Der Schreibstil hat mich sehr begeistert. Auch die Perspektivenwechsel zwischen den Personen finde ich sehr gelungen! Ich finde die Rückblicke toll gelöst und stören auch nicht. Manchmal war mir aber der Wechsel zwischen Erinnerung und aktueller Handlung zu undeutlich, da hätte vielleicht eine einfache Leerzeile ausgereicht, den gedanklichen Zeitsprung zurück zu schaffen.
In der Mitte und der Anfang des letzten Abschnittes wirken einige Passagen etwas zäh auf mich. Dafür wird es gegen Ende richtig rasant. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte nur noch Tränen in den Augen. Die Autorin reizt auch die Frage, wie der arme Jeremy nun zu Tode gekommen ist, bis zur letzten Seite aus und lässt dem Leser die verschiedensten und auch wildesten Spekulationen durchleben. Der Epilog gibt dann leider auch noch eine Schippe drauf und ist dann doch etwas sehr kitschig.
Es ist alles in allem ein sehr ergreifendes und emotionales Buch das ich auf jeden Fall zum Lesen empfehlen kann.
Wieder mal als Pause eine kleine Kurzgeschichte von Emma C. Moore gelesen, die erfrischender und prickelnder nicht sein könnte.
Gwen, die gerade ihren Freund verlassen hat und tränenüberströmt am Steuer sitzt, baut auch prompt einen Unfall. Sie fährt dem nicht unaktraktiven Ben hinten drauf, und das gerade kurz vor Weihnachten. Gwen will gar nicht zu ihrer Familie, da sie keine Lust auf die besserwissenden Blicke ihrer Schwestern hat, die - im Gegensatz zu ihr - bereits verheiratet sind und Kinder haben. Da ihr Auto Schrott ist, bringt Ben sie nun zur Familie und muss dem armen Häuflein Elend ritterlich zur Seite stehen. Er gibt sich als ihr Verlobter aus, und damit beginnt ein aufregendes Spiel mit Verwicklungen, bei denen es teilweise gewaltig knistert! Vorsicht! Da fliegen schon Funken aus dem Buch!!!
Gewohnt ihrem Schreibstil kommt man schnell in die Geschichte rein. Gwen wird selbst auf so wenigen Seiten unheimlich nah und gefühlvoll dargestellt. Ben ist ein charmanter kleiner Draufgänger, der galant nicht nur Gwens Familie um den kleinen Finger wickelt. Ich fand beide auf Anhieb an sehr sympatisch, und konnte das Büchlein kaum zur Seite legen. Und das weihnachtliche Chaos in der Familie ist einfach nur herrlich erzählt - wie aus dem Leben gegriffen.
Einfach ein tolles und erfrischendes Intermezzo. Hat mir sehr viel Spaß gemacht! Auf jeden Fall lesenswert!
Sandra Regnier hat mich mit ihrer Pan-Trilogie sehr begeistert, ja sogar richtig "geflasht". Natürlich musste ich auch ihre anderen Bücher lesen, die mir von Anfang an alle sehr gut gefallen haben. Es hat mir durch ihren Schreibstil in allen Ihren Bücher extrem viel Spaß bereitet und freute mich sehr, nun auch endlich das 3. Band der Zeitlos-Trilogie zu lesen zu dürfen.
Das Cover:
So einfach und doch so schön. Das Cover stammt von formlabor, einem Designbüro in Hamburg, welches schon für einige Cover aus unterschiedlichen Genres vorwiegend erschienen im Carlsen-Verlag verantwortlich ist, wie zum Beispiel die Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout. Das Cover des 3. Buches reiht sich in die Zeitlos-Trilogie passend ein. War es für das 1. Band eine Eichelhäher-Feder auf blauem Hintergrund, für das 2. Band Laubblätter auf rotem Hintergrund, sind es hier schwebende Blütenblätter über einen violetten Hintergrund.
Die Handlung:
Meredith muss mit ihren Gefährten die richtigen Meridiane finden, um zu verhindern, dass die Erde stehen bleibt und an Schwerkraft verliert. Sie muss ein ganz gewisses Ritual an drei ganz bestimmten Orten durchführen, um die Platoniden aus der Vergangenheit, Brandon, Elisabeth und Cromwell, wieder in ihre Zeit zurück zu schicken, um damit die Apokalypse aufzuhalten. Zunächst ist sie mit Brandon, den sie seit dem 1. Band anhimmelt und gnadenlos verfallen ist, und dem Bruder ihres allerbesten Freundes Colin unterwegs. Am ersten Meridian treffen sie dann auf Colin und Elisabeth und gemeinsam müssen Sie die Reise durch Schottland antreten und durchstehen. Das Problem aber ist, dass sie zunächst die richtigen Orte nicht kennen, nicht wissen, wie genau das Ritual von Statten gehen soll, ihr Widersacher Stuart Cromwell sie von ihrem Vorhaben abhalten möchte und ihnen dabei auch noch die Zeit davon rennt.
Meine Meinung:
Anfangs war es etwas schwer für mich, wieder rein zu kommen, da ich die ersten Bände schon vor einiger Zeit gelesen hatte. Aber Sandra Regnier hat immer wieder Rückblicke eingeflochten, die mir mit der Zeit geholfen haben, mich wieder daran zu erinnern.
Aber trotzdem habe ich oft schallend gelacht, mitgefiebert, mitgeweint und war auch manchmal sehr ergriffen. Ich liebe Meredith und konnte mich sofort wieder in sie einfühlen. Sie ist bissig und schlagfertig, aber ihre Gefühle gehen Achterbahn mit ihr. Erwidert Brandon nun ihre Himmelei zu ihm - und was ist mit Colin? Brandon mochte ich von Anfang an. Er ist zwar etwas überheblich und ein Macho-Ritter aus dem 16. Jahrhundert, konnte sich aber in den Sprachduellen mit Meredith extrem gut behaupten, und war doch auf seine Art und Weise immer sehr fürsorglich. Colin war anfangs schwer für mich zu greifen und ich konnte ihn schlecht einschätzen. Er gewann aber ab Mitte des Buches immer mehr Form und Tiefe. Obwohl ich bis zum Schluss nicht verstanden habe, warum er so vertraut mit Elisabeth umging? Ja, Elisabeth. Eine Schlange und Miststück ohne Gleichen. Die konnte ich seit ihrem Auftauchen nicht ausstehen. Ein verwöhntes 16-jähriges Gör. Gerne hätte ich gemeinsam mit Meredith ihr die Augen ausgekratzt. Und Theodor, Colins Bruder, der aus einem blöden Zufall die Truppe begleiteten musste, konnte ich von der ersten bis zur letzten Seite nur ungespitzt in den Boden rammen.
Grandios fand ich die Sprachduelle, die Spitzen und Bissigkeit. Ich habe oft laut auflachen müssen und es zeigt ganz deutlich, mit welcher spitzen Zunge Frau Regnier ihre Dialoge ausgefeilt hat! Genial! Mein absolutes Highlight: "'Du meine Güte', murmelte Theodor. 'Die Scheiße lernt fliegen.' 'Laufen kann sie ja schon', meinte Brandon trocken und sah ihn an." (Softcover, S. 191) Einfach nur köstlich!
Die Spannung wird über das gesamte Buch stetig aufgebaut und bis zum Schluss ist die Geschichte ausgereift und fassbar. Anfangs irren sie zunächst ein bisschen herum, bis sie einen Hinweis bekommen und die einzelnen Meridiane aufsuchen können. Trotzdem müssen sie die richtigen Plätze erst suchen und das wirkt ein wenig zäh. Meredith muss bei jedem Ritual viel erleiden. Man fühlt wirklich ihre Schmerzen mit und ich wünschte, ich hätte ihr irgendwie helfen können. Ihre Erlebnisse dabei sind teilweise heftig. Meredith erhält aber von einer ungeahnten Seite Unterstützung und sie trifft eine Person aus ihrer Vergangenheit, was mich wirklich sehr ergriffen hat.
Und da sind dann auch noch Ihre Gefühle zu Brandon, die irgendwie ins Wanken geraten. Er macht es ihr aber auch nicht leicht - dieses Hin und Her - eingebildeter Schnösel aber doch irgendwie charmant! Und dazu auch noch Elisabeth... Dieses Fräulein scheint alle Männer zu betören und in ihren Bann zu ziehen. Vor allem in Gegenwart von Colin wird Merediths Eifersucht um so deutlicher.
Der große Showdown ist dann auch schon da, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mir etwas zu schnell ging. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet. Ist nicht ganz so fulminant und ohne Überraschungsmomente wir bei Pan. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, und ich bin nicht enttäuscht worden! Großartiger und absolut passender Abschluss dieser tollen Trilogie! Definitive Leseempfehlung, aber am besten wenn man die ersten beiden Bände vorher noch mal gelesen hat.
Zunächst erst mal möchte ich mich bei Carlsen Verlag sehr dafür bedanken, dass ich als Willkommensgeschenk bei den Buchbloggern dieses wundervolle Bildband bekommen habe.
Das Cover:
Die deutsche Illustratorin Maike Plenzke zeigt auf dem Cover das Antlitz des jungen Prinzen Bran. Seine blauen Augen starren einen direkt an. Verängstigt aber auch ehrgeizig wirkt sein Blick. Man kann darin den verletzten Stolz, aber auch die Wut über seinen Fluch erkennen, der ihm im verbotenen Wald zum Verhängnis wurde. Die Wirkung des Coverbildes ist toll und mystisch.
Die Handlung:
Der junge, ehrgeizige, aber auch arrogante Prinz gerät auf der Jagd in den verbotenen Wald und schießt dort ein Reh mit goldenem Geweih an. Auf der Suche nach seiner Beute trifft er eine verletzte junge Frau, der er anfangs helfen möchte, aber dann feststellt, dass sie eine Kreatur ist, die sein Vater und sein Volk hasst. Durch seine Abscheu gegenüber den Kreaturen will er die Frau töten, doch diese Hexe verflucht ihn. Der Prinz wird selber ungewollt zu einer Kreatur, nur nachts kann er sich in seiner wahren Gestalt zeigen. Er wird von einer Füchsin gejagt, bei der es sich um die junge Heilerin Macha handelt. Ausgestoßen aus der Welt seines königlichen Vaters, will er sich von Macha heilen lassen und hilft ihr ein ganz bestimmtes Kraut zu finden, damit Macha das Elfenmädchen Riahmon retten kann. Dazu müssen beide aber in das schreckliche Land der Fermuren...
Meine Meinung:
Eine ganz tolle Geschichte, wie der arrogante Prinz zunächst mit seiner täglichen Verwandlung zurecht kommen muss. Nicht nur die Arroganz des jungen Mannes geht einem wirklich auf die Nerven, sondern auch sein ständiges eingebildetes Geplapper. Macha muss viel Geduld mit ihm aufbringen aber sie tut es auch nicht ganz ohne Grund. Der Prinz verändert sich aber, da sie beide im Land der Fermuren auf schreckliche Kreaturen stoßen und gegen sie kämpfen müssen. Er beginnt sich um Macha zu sorgen und beide kommen sich näher. Doch die Frage bleibt, warum Macha den nervigen Raben erduldet. Bran kommt ihr aber auf die Schliche und die Geschichte bekommt zum Schluß noch ein dramatischen Höhepunkt.
Großartige Illustrationen von Maike Plenzke, die die Geschichte der französischen Autorin Flora Grimaldi in beeindruckenden Bildern veranschaulicht hat. In denen man deutlich auch die Veränderung im Gesicht des Mannes vom eingebildeten Schnösel zu einem mitfühlenden Menschen erkennen kann. Die Figuren wirken echt und kraftvoll, die Zeichnungen sind detailreich, aber nicht überladen. Manchmal sind sie etwas dunkel und mystisch, aber dann auch wieder lustig und fröhlich. Grandios und Ausdrucksstark! Es ist nicht zu viel Text, so dass eine gute Mischung aus Zeichnungen und Geschriebenen herrscht.
Das Cover:
Caroline Liepins ist eine unheimlich gute Illustratorin. Ich bin inzwischen verliebt in Ihre Grafiken und Gestaltungen. Mir gefällt es sehr, wenn die Illustratoren auch die Schrift selber zeichnen und nicht mit dem Computer gesetzt. Insgesamt ist es leicht, nicht zu viele Elemente, diese dafür teilweise auch nur angehaucht. Das Cover von FederLeicht 3 reiht sich lückenlos in die beiden Vorgänger ein. Man sieht, mit welcher Freude das Cover gestaltet wurde.
Zum Inhalt:
Wäre es wirklich nur das 3. Band einer Trilogie, wäre ich - wie viele andere Leser(innen) - schwer enttäuscht gewesen. Aber, da kommt noch was! Allein die Andeutungen. Frau Woolf hat das perfekt hinbekommen, das Kribbeln aufzubauen, die Spannung, Elizas Sehnsucht. Und nun wissen wir, dass Marah Woolf noch 4 Bücher hat, in denen sie dieses Spiel auf die Spitze treiben kann. Und ich muss ehrlich sagen, ich liebe diese Andeutungen, dieses Spiel mit der Ungewissheit.
Die Geschichte im 3. Buch fand ich sehr gut. Das Wechselbspiel zwischen Gut und Böse hat mir gut gefallen, bzw. was ist denn schon wirklich gut, und was böse? Alles hat seine 2 Seiten.
Alle Personen haben ihren Charakter, sind für mich gut ausformuliert und greifbar. Auch wenn sie unsympatische Züge tragen oder bekommen. Aber das ist auch gut so.
Meine Meinung:
Und vor allem finde ich es super, dass die Autorin die Geschichte im 3. Buch eben nicht so weitergeschrieben hat, wie wir das alle eigentlich erwartet hätten: Eliza und Cassian finden sich ab der 1. Seite und schnulzen sich durch die restlichen 300 Seiten. Ich kann die Serien nicht mehr lesen, in der die Helden sich schon ab dem 1. Kapitel finden und der Mann der Begierde seiner Liebsten schmachtend durch 3, 4 oder 5 Bücher die ewige Treue (schmalz, schnulz, trief) schwört bis an ihr Lebensende. Bäh, langweilig.
Ich mag Eliza, etwas naiv, sehr im Liebeskummer zu Cassian gefangen, macht aber eine erstaunliche Entwicklung durch. Frazer, ja kann einem wirklich leid tun, Victor finde ich interessant, der spielt bestimmt noch eine wichtige Rolle. Was ich mich aber die ganze Zeit frage, woher hat Eliza die “magischen Fähigkeiten”? Welche sind das denn überhaupt, und wird sie vielleicht selber magische Dinge tun können?
Vor allem sehr erfrischend finde ich die Sprache. Ich habe mich gerade durch alle 3 Bände “Diana & Matthew” gequält. Gute Story, aber solche abgehakten und oberflächlichen Protagonisten waren mir zu anstrengend. Auf jeden Fall liebe ich Marahs frische und spritzigen Sprüche und Gedankensprünge. Nach MondSilber und BookLess hat sie sich mit dieser Geschichte tatsächlich neben Sandra Regnier zu meiner Lieblingsautorin katapultiert! Und jetzt muss ich tatsächlich bis zum 11.11. ausharren - Schnief!
Bitte liebe Marah, weiter so! Ich finde das perfekt.
Genial wäre es auch, wenn wir irgendwann die Geschichte aus Cassians “Sicht” (oder bei ihm müssten wir eher Perspektive sagen) erleben könnten… Wer weiß denn schon, was Cassian in der Zeit wirklich gemacht hat? War er wirklich “nie da”?
Von Emma C. Moore habe ich bisher eine Tennessee Kurzgeschichte gelesen. Besser bekannt ist Emma C. Moore aber als Marah Woolf, von der ich bereits alle bisher erschienenen Bücher gelesen habe und ich sehr begeistert von ihren Geschichten bin. Deswegen wollte unbedingt auch Finian Blue Summers lesen, welches nun der erste längere Liebesroman unter dem Pseudonym „Emma C. Moore“ ist.
Das Cover:
Unheimlich liebevoll ist das Cover erstellt. Es sind Dinge wie ein Haus, eine Geige, ein Fahrrad und Blaubeeren zu erkennen. Die per Hand gezeichneten Grafiken wirken echt und authentisch. Man merkt, dass viel Liebesmühe in die Gestaltung des Covers gesteckt wurde, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Aber einem die Lust erweckt, mehr über die abgebildeten Gegenstände zu erfahren.
Handlung:
Die 19-jährige Rayne ist eine hoch begabte Geigenspielerin und ein Mädchen, das ihre Eltern von der Außenwelt fern gehalten haben, um sie vor Gefahren zu schützen, die ihr Geigenspiel beeinträchtigen könnten. Durch ein einschneidendes Ereignis, der Tod ihrer geliebten Großmutter und der Verbot der Eltern, sie zu dem Begräbnis gehen zu lassen, beginnt das Mädchen sich gegen die Autorität der Eltern aufzulehnen. Ihre einzige Möglichkeit zur Rebellion ist das Schweigen und die Verweigerung Geige zu spielen. Die Eltern wissen sich nicht zu helfen und geben Sie in eine Klinik.
Dort lernt sie den etwas älteren Finian kennen. Von Anfang an sind sich beide recht sympathisch und beginnen miteinander über Post-its zu kommunizieren, denn das Schweigen brechen kann Sie nicht mehr, um in diesem Machtkampf nicht als Verliererin hervor zu gehen.
Finian und Rayne reißen aus der Klinik aus und besuchen das Haus der verstorbenen Großmutter. Dort beginnt eine aufregende und emotionale Zeit für beide. Finian ermöglicht ihr die Erfüllung von ihren sehnlichsten Wünschen, die sie sich unter den Fittichen ihrer Eltern niemals erfüllen konnte. Über diese gemeinsam erlebten Ereignisse kommen sich beide immer näher. Aber trotzdem ist da ein Geheimnis, das Finian vor Rayne bewahrt.
Die Autorin beschreibt diese wundervolle Liebesgeschichte im Stil von Tagebüchern. Jedes Kapitel wechselt jeweils zur Erzählperspektive zwischen Finian und Rayne, und sind dafür relativ kurz gehalten. Das gibt der Autorin die Chance, die Gedanken und Gefühle direkt emotional und unvermittelt wieder zu spiegeln. Beide wirken sehr reflektierend in ihren Gedanken. Rayne, eher schüchtern, bescheiden und manchmal naiv wirkend, hat von ihren Eltern nie wahre Liebe empfangen. Sie wurde von ihren Eltern soweit von der Außenwelt abgeschottet, dass sie unselbstbewußt und auch weltfremd auf ihre Umgebung erscheint. Ihre einzige Bezugsperson war ihre Großmutter, die ihr das Haus in Tennessee vererbt hat. Finian, ein Draufgänger und heißer Typ, der sonst nie etwas anbrennen lassen hätte, ist trotzdem seiner Familie gegenüber sehr fürsorglich und macht sich Gedanken um seine Zukunft. Und er beginnt sich auch um Rayne zu sorgen.
Man kann sich sofort in beide Charaktere einfühlen und mitfühlen. Die Sprache ist angepasst, einfach und sehr eingängig. Leicht zu lesen aber nicht langweilig.
Aber worum geht es eigentlich in diesem Buch?
Ich finde, es geht nicht um die Auflehnung des Kindes gegenüber ihrer autoritären Eltern. Vielmehr geht es darum, sich auf seine inneren und heimlichen Wünsche zu besinnen, mögen sie auch noch so kindlich oder sonderbar erscheinen. Aber es geht auch darum seine innigsten Wünsche erst mal zu erkennen und auch zu lernen diese auszudrücken. Rayne muss lernen, sich von der aufoktruierten Meinung der Eltern zu distanzieren und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das erkennt auch Finian und beginnt deswegen ihr ihre Wünsche aus ihrem Wunschglas zu erfüllen. Er begleitet sie dadurch zu ihrer neuen Selbständigkeit und zu einer Selbstbewußtheit, die ihr durch die Unterdrückung verwehrt geblieben war. Er zeigt ihr, dass Chancen genutzt werden müssen, sonst schlägt das Schicksal einem irgendwann mal ein Schnippchen...
Meine Meinung:
Unglaublich schön und intensiv geschrieben. Ich fand es toll, an Raynes kindlicher aber ehrlicher Freude teilnehmen zu können. Ihre Neugier, die Welt mit neuen und unschuldigen Augen zu entdecken, und wie sie langsam ihr Herz an Finian verliert. Auch Finians Wandlung vom coolen Typ bis zum hoffnungslosen Romantiker. Aber sein innerer Kampf bleibt stets präsent. Da ist doch was, ein Geheimnis, eine Hürde, die es ihn verbietet mehr für Rayne zu empfinden. Damit geht das Gefühlschaos der beiden - und beim Leser ebenfalls - stetig auf und ab. Ja, auch ich habe am Schluss Rotz und Wasser geheult…
Eine Liebesgeschichte, die prickelnder und aufregender nicht sein könnte. Die Romanze der beiden Figuren wird unheimlich sanft aber stetig aufgebaut. Bis es so gewaltig knistert, dass es aus dem Buch funken schlägt. TOLL! Aber das wird soweit hinausgezögert, dass man am liebsten beiden mal eine saftige Ohrfeige verpassen möchte, sie mögen endlich mal über ihren Schatten springen. Denn wer garantiert einem, dass einem das Glück immer hold bleiben wird?
Die Geschichte geht bis zum Schluß unter die Haut, und zeigt einem, dass jede Chance auch die letzte Chance sein kann.
Für dieses kleine aber feine Werk vergebe ich auf alle Fälle eine Leseempfehlung, bei der die Taschentuchpackung nicht zu weit entfernt sein sollte.
Bisher ist dies mein erster Titel aus Südkorea und dem asiatischen Raum, den ich so bewusst lese. Er hinterlässt bei mir einen etwas verwirrten Eindruck, was wohl auch eher an der Unkenntnis der dortigen Kultur und Gesellschaftsnormen liegen könnte, um den tieferen Sinn zu erkennen.